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Amazon GO – Trotz Automatisierung mehr Personal als in normalen Läden
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Digitalisierung schafft Arbeitsplätze

Amazon Go – Trotz Automatisierung mehr Personal als in normalen Läden

von Robert Klatt •

Amazon Go überrascht – trotz Verzicht auf Kassen und hohe Automatisierung ist der Personalbedarf hoch. Schafft die Digitalisierung auch in Deutschland neue Stellen?


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Der vor kurzem in Seattle eröffnete Amazon Go Supermarkt überrascht mit der großen Anzahl der benötigten Mitarbeiter. Obwohl der Supermarkt weitestgehend automatisiert wurde, ist der Personalbedarf höher als bei herkömmlichen Supermärkten mit der gleichen Ladenfläche. Das Motto „Supermarkt ohne Kassenschlange” wird durch eine komplexe Überwachungstechnik realisiert. Während des Einkaufens registrieren Kameras in Zusammenarbeit mit Waagen und anderen Sensoren jeden Artikel, den Kunden eingepackt haben. Kassen und das lästige Anstehen sind so vollkommen überflüssig.

Der aktuelle Amazon Go ist im Testbetrieb mit der US-Supermarktkette Seven Eleven vergleichbar. Es handelt sich bei beiden Läden nicht um Anbieter von Vollsortimenten wie Edeka oder Rewe sondern kleiner Läden die Snacks, Süßigkeiten, fertige Mahlzeiten wie Sandwiches und Getränke verkaufen. Die „Convenience-Store” genannte Ladenkategorie verkauft keine großen Vorratspackungen oder typische Haushaltsartikel wie Waschmittel.

Das Konzept von Amazon Go hat den Kunden im Fokus, der die hohe Bequemlichkeit und das schnelle Einkaufen von kleinen Artikeln ohne Schlangen schätzt. Sollte Amazon in Zukunft die Technik des ersten Amazon Go Marktes auch auf die kürzlich erworbene Biomarktkette Whole Foods anwenden würde sich dies ändern, da das dort angebotene Sortiment wesentlich größer ist. Eine vollständige Umstellung der Whole Foods Märkte ist laut Amazon vorerst aber nicht geplant.

Amazon Go benötigt im derzeitigen Entwicklungsstand pro Schicht etwa sieben bis zehn Mitarbeiter. Seven Eleven kommt mit maximal drei Mitarbeitern parallel aus. Je nach Tageszeit waren im hochautomatisierten Amazon Ladengeschäft vier Mitarbeiter mit dem frischen Essen, zwei Mitarbeiter mit dem Auffüllen von Waren und ein Mitarbeiter an der Personenschleuse tätig. Die im Hintergrund arbeiteten Mitarbeiter in der Verwaltung, der Entwicklung und der technischen Wartung sind dabei noch nicht eingerechnet.

Es sind also insgesamt obwohl Kassierer nicht mehr vorhanden sind deutlich mehr Mitarbeiter nötig. Dies liegt bei Amazon Go jedoch nicht nur an der neuen Technologie, sondern auch am Konzept, das deutlich weniger auf Fertigprodukte setzt und viele frisch zubereitete Speisen anbietet. All dies erhöht zwar die Betriebskosten, schafft aber auch Arbeitsplätze und lockt zahlungskräftige Kunde an.

Bisher hat Amazon Go noch mit einigen technischen Problemen zu kämpfen. Eine Journalisten von CNBC berichtete von Waren die bei der Entnahme nicht erkannt wurden und so beim Verlassen des Supermarktes nicht berechnet wurde. Laut Amazon ist tritt dieses Problem jedoch nicht oft auf. Der Konzern reagierte kulant und verlangte auch nach dem Hinweis keine Bezahlung der Waren.

Ob auch im deutschen Einzelhandel durch die ohne Zweifel kommende Digitalisierung und Automatisierung neue Stellen geschaffen werden ist noch offen. Problematisch dabei ist, dass wegfallende Arbeitsplätze die eine relativ niedrige Qualifikation erfordern durch neue Arbeitsplätze ersetzt werden, die anspruchsvoller sind. Es ist also fraglich, ob für alle wegfallenden Kassierer neue Stellen gefunden werden können.

Hinweis: Die Recherche für die in diesem Artikel wiedergegeben Daten wurden von Jochen G. Fuchs durchgeführt und auf t3n.de in der Newsmeldung "Amazon Go braucht mehr Mitarbeiter als ein normaler Supermarkt" erstöffentlicht.

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