von Dennis Lenz •
Cisco hat den Machina-Learning-Spezialisten Perspica und den Telefonie- und Kollaborationsspezialisten Broadsoft übernommen.
Perspica war die 200-ste Übernahme von Cisco. Cisco möchte mit Perspica das Angebot von AppDynamics, die Cisco ebenfalls Anfang des Jahres aufgekauft hat, um Analysefähigkeiten für Anwendungen erweitern. Perspica ist ein relativ kleines Startup aus Kalifornien, das über ein Team vom Experten für Data Science und Maschinenlernen verfügt. Dieses Wissen soll nun in die Cisco-Tocher AppDynamics einfließen.
Der Kaufpreis für AppDynamics betrug Anfang des Jahres 2017 3,7 Milliarden Dollar. Cisco übernahm den Spezialisten für Application Monitoring kurz vor dem bereits geplanten Börsengang. AppDynamics wurde von Cisco vor allen für die Umsetzungen der Software-Strategie des Netzwerkausrüsters gekauft. Im weiteren Jahresverlauf stellte Cisco mit “Intent based Networking” und der neu erschienen dritten Version der „Application Centric Infrastructure“ weitere Komponenten für ihr Software Defined Networking (SDN) vor.
Die durch den Kauf von AppDynamics erworbenen Technologien ermöglichen es Cisco Kunden, komplexe Anwendungsumgebungen zu überwachen, zu analysieren und schlussendlich zu optimieren. Perspica soll diese Funktion nun um weitere Features ausbauen.
Aktuell ist Cisco auch damit beschäftigt Broadsoft zu übernehmen. Broadsoft soll dabei helfen, den Bereich Cloud auszubauen indem das Angebot im Bereich Unified Communications und Collaboration ausgebaut wird.
Die bereits getroffene Übernahmevereinbarung sieht einen Kaufpreis von 1,9 Milliarden Dollar vor. Dies ist ein Aufschlag von 28 Prozent auf den Kurs der Aktie am 28.August. Bereits am 29.August hat Reuters über den möglichen Verkauf an Cisco berichtet.
Die Vorstände beider Unternehmen haben dem Verkauf bereits zugestimmt. Sollten es keine Einwände der zuständigen Behörden geben, sollte der Vorgang im ersten Quartal des kommenden Jahres finalisiert sein. Die von Broadsoft erworbene Technologie wird dann Teil der von Tom Puorro geführten Ciscos Unified Communications Technology Group, die wiederum eine Unterabteilung der Cisco Applications Business Group ist.
Deren Chef Rowan Trollope gab in einer Pressemeldung an: “Wir glauben, dass die Kombination unserer Angebote – von Ciscos Collaboration-Technologie im Enterprise-Bereich bis zu BroadSoft Suite für kleine und mittelgroße Unternehmen, die über Service Provider in den Markt gebracht wird, Kunden mehr Auswahl und Flexibilität geben wird.”
Auch Rob Salvagno begründete die Übernahme damit, dass so Ciscos Cloud-Strategie und die Möglichkeit Collaboration-Lösungen anzubieten deutlich gestärkt wird. Der Manager sagte: “Nach Abschluss der Übernhame werden Cisco und BroadSoft ein umfasendes SaaS-Portfolio cloud-basierter Lösungen für Unified Communications, Collaboration und Coontact Center Software für Kunden jeder Größe anbieten können”
Broadsoft ist auch in Deutschland präsent. Vor der Übernahme durch Cisco hat Broadsoft im Jahr 2013 den IP-Centrex-Provider Finocom übernommen. Außerdem ist Broadsoft Technologiepartner von Vodafone sowie der Deutschen Telekom. Die Deutsche Telekom verwendet Broadsoft Produkte für ihr DeutschlandLan. Vodafone setzt für das One Net Business Angebot ebenfalls auf Entwicklungen aus dem Hause Broadsoft.