von Robert Klatt •
Bei der Vergabe der LTE-Frequenzen wurde nur eine 70 prozentige Abdeckung in Deutschland eingeplant. Roaming soll diese Funklöcher nun stopfen.
Laut Wolfgang Waldmüller, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU in Mecklenburg-Vorpommern sollen in Deutschland Funklöcher, die vor allem auf dem Land noch häufig auftreten, in Zukunft durch nationales Roaming gestopft werden. Laut dem Wirtschaftspolitiker konnte er während einer Tagung seiner Fraktion im "baden-württembergischen Friedrichshafen erfolgreich für nationales Roaming werben".
Wolfgang Waldmüller:
"Nicht nur Mecklenburg-Vorpommern, sondern viele weitere Flächenländer sind übersät mit Mobilfunklöchern. Ursächlich ist der Bevölkerungsbezug der Mobilfunkbetreiber beim Netzausbau."
Laut Waldmüller stellt der derzeitige Netzausbau eine deutliche Benachteiligung der Mobilfunknutzer in ländlichen Gegenden dar. Seine Fraktion hat daher im Landtag des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern einstimmig einen Beschluss herbeigeführt, der in Zukunft Roaming zwischen den verschiedenen Netzanbietern auch landesintern vorsieht. Genau wie im Ausland sollen Mobilfunkkunden von Anbieter A bei mangelnder Abdeckung zeitweise das Mobilfunknetz von Anbieter B nutzen können, wenn sie sich in Mecklenburg-Vorpommern befinden. Waldmüller bezeichnet dieses nationale Roaming als "erste Hilfe" gegen Funklöcher und schlechte Netzabdeckung.
Aus Kostengründen wurde bereits bei der Planung des LTE-Netzes durch die Netzbetreiber mit Funklöchern kalkuliert. Die Netzbetreiber geben aus diesem Grund immer nur die Bevölkerungsabdeckung aber nicht die in Deutschland mit LTE abgedeckte Fläche an. Diese Praxis wurde bereits bei der Vergabe der Funklizenzen für das neue LTE-Netz durch die Bundesnetzagentur gebilligt. Offiziell ist es den Netzanbietern erlaubt zwei Prozent der Bevölkerung nicht mit LTE zu versorgen. Dies sind aus wirtschaftlichen Gründen natürlich vor allem Personen, die in ländliche Gebieten mit sehr niedriger Bevölkerungsdichte wohnen. Bei einer Abdeckung von 98 Prozent aller Haushalte, gibt es etwa 30 Prozent Fläche in Deutschland, die nicht vom LTE-Ausbau profitieren konnten.
Die Einführung eines deutschlandweiten nationalen Roaming ist durch den Beschluss des Landtages noch nicht gegeben, da dafür erst eine Entscheidung auf Bundesebene nötig ist. Laut Waldmüller könnte eine Bundesratsinitiative für nationales Roaming durch die sachsen-anhaltinische Landesregierung geschaffen werden. Aus diesem Grund wurde auf der Tagung der CDU/CSU Wirtschaftpolitiker eine entsprechende gemeinsame Erklärung verfasst.
Wolfgang Waldmüller:
"Zudem sprechen wir uns dafür aus, dass bei der Versteigerung der 5G-Lizenzen eine flächendeckende Versorgung und nicht der Versteigerungserlös handlungsleitendes Motiv zu sein hat"