von Robert Klatt •
Das neue Portal soll zukünftig alle Verwaltungsleistungen vereinen und digital nutzbar machen. Das Angebot umfasst 575 Dienste.
Das 2017 verabschiedete Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (Onlinezugangsgesetz - OZG) verpflichtet den Bund, die Länder und die Kommunen dazu alle Verwaltungsdienstleistungen auch digital anzubieten. Nun wurde die erste Betaversion des neuen Verwaltungsportals zum Test freigegeben. Der Betatest des Projekts des IT-Planungsrates soll vor allem dazu genutzt werden, um die Nutzerfreundlichkeit des neuen Onlineangebots zu verbessern. Geplant ist, dass bis zum Ende des ersten Quartals 2019 das einheitliche Nutzerkonto fertigstellt wird mit dem unter www.bund.de alle Funktionen genutzt werden können. Aktuell sind noch nicht alle geplanten Funktionen in der Beta enthalten.
Ernst Bürger, Leiter der Unterabteilung "Verwaltungsmodernisierung" im Bundesinnenministerium sagte während einer Pressekonferenz zum Start der Betaphase:
"Wir wollen, dass jede Online-Leistung von jedem Verwaltungsportal im Verbund mit jedem Nutzerkonto gefunden und genutzt werden kann"
Das Verwaltungsportal soll in seiner finalen Version kommunale Dienstleistungen wie die Ummeldung eines Wohnsitzes, Leistungen der Länder wie das Kindergeld und Leistungen des Bundes wie das Arbeitslosengeld I vereinen. Der Login erfolgt über ein Nutzerkonto, anschließend wird über die Postleitzahl die entsprechende Behörde ausgewählt. Bescheide die vorher per Brief verschickt werden mussten, können nun digital hinterlegt werden. Die Bezahlung erfolgt ebenfalls elektronisch.
Einige Dienstleistungen wie beispielsweise die Beantragung eines Führungszeugnisses werden auch weiterhin über externe Portale beantragt, auf die das Verwaltungsportal verlinken wird. Einige besonders sensible Dienstleistungen können nur genutzt werden, wenn eine spezielle Absicherung über die ID-Funktionen des neuen Personalausweises genutzt wird. In der finalen Version könnten auch Software-Zertifikate wie zum Beispiel dieses der Steuersoftware Elster genutzt werden, um sich online zu identifizieren.
Die fertige Version des Verwaltungsportals soll den Bürgern insgesamt 575 verschiedene Verwaltungsleistungen bieten. Die Länder steuern davon 370 Angebote bei, der Bund 115 Leistungen und die kommunalen Behörden 90.
Um die Nutzung zu vereinfachen soll zu jeder Leistung eine Beschreibung die nötigen Details erklären und darüber informieren welche Gebühren anfallen und welche Dokumente gegebenenfalls noch eingereicht werden müssen.
Auch die Struktur orientiert sich am tägliche Leben. Gegliedert sind die Dienstleistungen daher nicht nach ihrem Anbieter, sondern nach Gebieten wie "Reisen" oder "Geburt, die dann alle zutreffenden Dienstleistungen anzeigen.