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Eltern fordern Abschaffung des Handyverbots in Bayern
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Handys gesetzlich verboten

Eltern fordern Abschaffung des Handyverbots in Bayern

von Robert Klatt •

Aktuell sind in Bayern Handys zur privaten Nutzung an Schulen verboten. Sowohl Eltern als auch Lehrer fordern eine Lockerung.


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Bayern nimmt aktuell bei der Handynutzung an Schulen eine Sonderrolle ein. Im Freistaat sind Handys zur privaten Nutzung an Schulen sowohl für Schüler als auch für Lehrer gesetzlich verboten. In allen anderen Bundesländern können die Schulen selber darüber entscheiden. Nun fordern Lehrer und Eltern, dass das Gesetz deutlich gelockert wird.

Henrike Paede, stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Elternverband erklärte gegenüber der Deutschen Presse Agentur, dass das seit 2006 bestehende gesetzliche Handyverbot an staatlichen Schulen „nicht mehr zeitgemäß" sei. Sie sagte „Die jetzige Regelung muss wirklich überdacht werden.“ Das aktuell geltende bayerische Erziehungs- und Unterrichtsgesetz reguliert die Nutzung von Handys in Schulen. Alle Geräte die nicht zu Unterrichtszwecken eingesetzt werden, müssen im Schulgebäude und auf dem Schulgelände vollständig ausgeschaltet sein. Es reicht aktuell nicht aus den Ton zu deaktivieren.

Paede erklärte, dass das Ministerium lieber den Schulen vorschreiben sollte gemeinsam mit den Schülern feste Regeln zur Handynutzung auszuarbeiten. Sie sagte, dass die Integration der Kinder in den Entscheidungsprozess sinnvoll sei. Laut Paede bietet einer demokratischen Entscheidung große Vorteile. "Wenn die Schüler die Entscheidung mittragen, müssen sie auch dazu stehen.“

Bislang hat das Bayerische Kultusministerium jedoch keine Überarbeitung des Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes geplant. Das Ministerium erklärte, dass die seit 2006 bestehende Regelung in der Praxis gut funktioniere. Das Gesetz stellt laut dem Ministerium einen wirksamen Schutz vor der Verbreitung gewalttätiger und pornografischer Videos dar. Außerdem solle so Cybermobbing unterbunden werden.

Das Ministerium spricht jedoch nicht von einem vollständigen Verbot: "Die Bezeichnung 'Handyverbot' ist irreführend und falsch." Handys dürfen im Unterricht zur Medienbildung eingesetzt werden. Auch Ausnahmeregelungen seien außerhalb des Unterrichts nicht unüblich und im begrenzten Umfang möglich.

Laut dem Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) erübrigt sich die Diskussion, da die Regeln sich schon bald selbstständig ändern werden. BBLV-Präsidentin Simone Fleischmann sagte dazu: "Die bayerischen Schulen sind alle aufgefordert, ein Medienkonzept zu formulieren." Das geplante Konzept wird den Punkt "Bring your own device" enthalten. Sie erklärte: "Dann muss ich natürlich das Handy zulassen. Und deswegen werden wir ganz schnell über dieses Handyverbot ganz anders diskutieren."

Sollten Mobiltelefone in Zukunft an bayerischen Schulen erlaubt sein, wird es nötig sein genaue Regeln zu erstellen. Fleischmann ergänzte: "Eins ist ganz klar: Filme machen, Fotos machen ist ein Tabu." Zur tatsächlichen Umsetzung der Regeln sagte sie: "Das wird schwierig. Aber ich glaube nicht, dass es die Konsequenz sein kann, Handys in der Schule total zu verpönen."

Angeregt wurde die Diskussion über das Gesetz, nachdem eine neue Direktorin eines Gymnasiums in Unterfranken ein komplettes Handyverbot eingeführt hat. Zuvor war es Schülern an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten erlaubt, ein Mobiltelefon zu benutzen.

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