von Robert Klatt •
Facebook hat eine spezielle Messenger Version für Kinder veröffentlicht. Eltern können die Kontakte der Kinder kontrollieren und einschränken.
Der speziell für Kinder entwickelte „Messenger Kids“ von Facebook, richtet sich an eine besonders junge Zielgruppe. Eltern im Vergleich zum normalen Facebook Messenger weitreichende Kontrollmöglichekeiten. Außerdem können sie festlegen mit wem ihre Kinder chatten dürfen. Die App ist aktuell werbefrei und vorerst nur in den USA erhältlich. Kinder können mit der App neben Textnachrichten auch "sichere und spaßige" Videochats starten. Sämtliche Kontakte müssen zuvor von den Eltern freigegeben werden. Das Unternehmen versichert in einem Blog-Eintrag, dass die gewonnenen Daten über die Kinder nicht zu Werbezwecken genutzt werden sollen. Der Kinder-Messenger ist bisher nur in einer iOS-Vorschauversion erhältlich. Eine Android-Version soll in den nächsten Monaten folgen. Ob der Kinder-Messenger auch nach Deutschland kommt ist derzeit noch unklar, eine Ankündigung gab es jedoch noch nicht.
Zur Einrichtung der App brauchen die Eltern zumindest einen Facebook Account. Kinder dürfen erst ab 13 Jahren ein eigenes Facebook-Konto besitzen. Da die App sich an die Altersgruppe von 6 bis 12 richtet, ist die Nutzung also ohne Account möglich. Anfangs bestimmen die Eltern welche Kontakte das Kind pflegen darf, im Verlauf der Nutzung können weitere Personen über die Facebook-App der Eltern hinzugefügt werden. Facebook hat zahlreiche 3D-Masken und GIFs in die App integriert, die besonders Kindern gefallen dürften. Außerdem können Kinder Fotos, Videos und Textnachrichten versenden. Empfangen werden können die Nachrichten sowohl von anderen Nutzern des Kinder-Messengers als auch von normalen Facebook-Nutzern.
Es ist wahrscheinlich, dass Facebook mit der App eine Zielgruppe an den Konzern binden möchte, die bisher Facebook aufgrund der Altersbeschränkung nicht verwenden durfte. Kritiker die gegen eine so frühe Smartphone-Nutzung durch Kinder sind entgegnet Antigone Davis Facebooks Public-Policy-Leiterin, dass viele Kinder in den USA aktuell bereits Apps verwenden, die eigentlich nur an Erwachsene gerichtet sind. Mehr als die Hälfe aller Kinder in den USA besitzen ein eigenes Smartphone oder Tablet mit sie chatten, spielen und Videos konsumieren.
Die endgültige Entscheidung muss jedoch immer von den Eltern getroffen werden. Davis sagte dazu: „Sie seien letztendlich die besten Richter." Viele Eltern sind nicht gegen die generelle Nutzung, sie verlangen aber Kontrollmöglichkeiten, die ihnen nun durch den Messenger Kids geboten werden. Facebook hat während der Entwicklung der App „tausende Eltern“ befrage und eine große Anzahl Experten konsultiert, die sich mit dem Thema Kindesentwicklung und Online-Sicherheit auseinandersetzen. Auch mit den Organisationen National PTA und Blue Star Families wurde über die sich veränderte Kindererziehung im digitalen Zeitalter diskutiert.