von Robert Klatt •
Derzeit kämpft Facebook mit einer großen Anzahl Falschmeldungen durch ihre Nutzer. Das Rating soll diese in Zukunft "ausfiltern".
Laut einem Bericht der Washington Post, der sich auf die zuständige Facebook-Managerin Tessa Lyons beruft, versucht das soziale Netzwerk die Zuverlässigkeit ihrer Nutzer zu bewerten. Anschließend soll das Rating (trustworthyness) von 0 (nicht zuverlässig) bis 1 (sehr zuverlässig) genutzt werden um sogenannten Fake-News zu bekämpfen, also die Verbreitung falscher Informationen. Neben dem Trustworthyness-Rating gibt es noch tausende andere Faktoren die einbezogen werden, um den "Risikofaktor" der jeweiligen Person einzuschätzen. Laut Lyons soll es jedoch keinen Gesamtwert geben, der als "absoluter Indikator" den Ruf und die Glaubwürdigkeit eines Nutzers festlegt.
Neben der Community setzt Facebook vor allem auf Künstliche Intelligenz, die das soziale Netzwerk vor der Verbreitung von Fake-News schützen soll. Außerdem arbeitet am deutschen Facebook Angebot das gemeinnützigen Recherchebüro Correctiv mit, das gemeinsam mit Facebook Falschmeldungen erkennen und löschen soll.
Laut Lyons ist es bei der Bekämpfung von Fake-News besonders problematisch, dass viele Facebook Nutzer die Melde-Funktion missbrauchen, um Beiträge zu markieren die zwar richtig sind, die ihnen aber persönlich nicht gefallen.
Lyons sagte, dass "es nicht ungewöhnlich ist, dass uns Leute mitteilen, etwas sei falsch, wenn sie einfach nur die Inhalte des Artikels nicht mögen".
Außerdem wird vermutlich von Seiten der Konkurrenz durch viele Falschmeldungen von Fake-News versucht, die Reputation einzelner Verlage zu zerstören. Laut Facebook wird dagegen vorgegangen, indem beobachtet wird welche Personen besonders oft Inhalte fälschlicherweise als Fake-News melden.
Die Washington Post behauptet, dass Facebook jedem Konto so einen Reputationswert zuordnet. Dies ist jedoch laut einem Bericht von Quartz ebenfalls eine Fake-News. Die Sprecherin erklärte, dass "Facebook in Wirklichkeit einen Prozess entwickelt hat, der das Netzwerk vor Leuten schützt, die willkürlich Nachrichten als falsch melden und so versuchen das System auszutricksen".
Im Kampf gegen Fake-News kommt es auf Facebook, Twitter und Co. regelmäßig zu großen Löschwellen. Erst am vergangenen Dienstag hat laut einem Blogbeitrag das soziale Netzwerk Facebook 650 Propaganda-Accounts gelöscht, die Verbindungen in den Iran und nach Russland hatten. Verbindungen zwischen den beiden Kampagnen soll es trotz Ähnlichkeiten der Accounts laut Facebook nicht gegeben haben.
Kürzlich hat auch das Sicherheitsunternehmen Fireeye bei einer Analyse von Facebook eine Vielzahl "nicht-authentischen Accounts" gefunden, die pro-iranische Inhalte verbreitet haben. Dazu gehörten beispielsweise die "Liberty Front Press" oder "Critics Chronicle", die in Wirklichkeit nicht existieren.