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Google-Mitarbeiter protestieren gegen zensierte chinesische Such-App
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Projekt Dragonfly

Google-Mitarbeiter protestieren gegen zensierte chinesische Such-App

von Robert Klatt •

Die Mitarbeiter verlangen von Google die Einhaltung eigener moralischer Richtlinien, die eine Unterstützung der Zensur in China klar untersagen.


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Laut kürzlich veröffentlichten Informationen plant Google mit dem Projekt Dragonfly auf den chinesischen Markt zurückzukehren. Das Projekt soll eine zensierte Version der Suchmaschine für chinesisch Nutzer anbieten, die anfangs nur per Android-App genutzt werden kennen. Das nicht alle Mitarbeiter mit dieser Firmenpolitik, die die Zensur der chinesischen Regierung unterstützt, konform gehen zeigt ein Protestbrief, den bereits 1.400 Googler über das interne Kommunikationssystem unterzeichnet haben. Die Angestellten verlangen unteranderem von ihrem Arbeitgeber die Einhaltung moralischer Prinzipien und mehr Transparenz über die Expansion nach China.

2006 bis 2009 bereits mit zensierter Suche

Google ist seit Anfang 2010 in China nicht mehr mit ihrer Suche vertreten. Der Konzern hat sich aus ursprünglich zurückgezogen, da sie nicht länger ein Teil der „Zensurmaschine“ der dortigen Regierung seien wollten. In den Jahren 2006 bis 2009 hat Google in China bereits einmal eine spezielle Version ihrer Suche in China angeboten, die sensible und unerwünschte Themen in China nicht anzeigte. Aktuell betreibt Google in China nur noch Abteilungen für Forschung und Entwicklung und ein Vertriebsbüro. Die Google-Suche kann von Hong Kong aus zwar noch auf Chinesisch genutzt werden, der Zugriff aus China ist aber durch die „große Firewall“ blockiert.

Die Entwicklung der Android-App soll bei Google bereits Anfang 2017 gestartet sein. Inzwischen soll die fertige App der chinesischen Regierung zur Abnahme bereits vorlegt worden sein. Sollte die Regierung keine Einwände haben, wird das Projekt vermutlich in sechs bis neun Monaten auf den Markt kommen. Offiziell hat Google bisher keinerlei Stellungnahme dazu abgegeben. Intern sollen nur wenige Entwickler und Manager über die genauen Pläne informiert sein.

Kritische Fragen während der Mitarbeiterversammlung

Google-CEO Sundar Pichai musste sich aufgrund dieser Geheimhaltungstaktik während der wöchentlich stattfindenden Mitarbeitersitzung kritischen Fragen zu Dragonfly stellen. Die anwesenden Mitarbeiter kritisierten vor allem, dass Google seine Moralvorstellung inzwischen vollständig zu Gunsten höherer Gewinne verloren habe. Laut einem Bericht der New York Times versuchte Pichai kritische Fragen zu vermeiden und antwortete nur sehr zurückhaltend.

Argumentiert haben die Google Mitarbeiter in ihrem durch den The Intercept veröffentlichten Brief damit, dass das Projekt Dragonfly interne Richtlinien des Unternehmens im Umgang mit künstlicher Intelligenz verletzten würde. Es heißt dort, dass Google keine Technologie entwickelt oder nutzt „deren Zweck weithin akzeptierten Prinzipien des internationalen Rechts und der Menschenrechte widerspricht“.

Eine vorherige Protestaktion von Google Mitarbeitern und externe Personen hat vor wenigen Monaten dazu geführt, dass Google ein Projekt mit dem US-Militär einstellte, in dem ihre Technologie zur Bildauswertung von Drohnen eingesetzt wurde. Ob die neue Protestaktion ebenfalls Erfolg haben wird, ist aufgrund der Wichtigkeit des chinesischen Marktes fraglich.

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