von Dennis Lenz •
Mit dem neuen Update soll das Tor Project noch sicherer werden und weniger Angriffsflächen besitzen.
Das angekündigte Tor Update soll neben mehr Sicherheit und einer kleineren Angriffsfläche auch neue Funktionen erhalten. Das Entwicklerteam gab an Virtual Reality Support in Tor zu integrieren. Höhere Sicherheit soll durch eine Überarbeitung der Verschlüsselung und des Verzeichnissystems erreicht werden.
Der Kern des aktuellen Onion-Systems ist bereits zehn Jahre alt. Die Entwickler gaben in einem Blogbeitrag bekannt, dass sie bereits seit etwa vier Jahren an der nächsten Generation arbeiten mit dem Hauptziel die Sicherheit weiter zu verbessern und aktuelle Features zu implementieren.
Das Team gab in dem Blogbeitrag bekannt: „Auf der Kryptographie-Seite beschäftigen wir uns mit den fortschrittlichsten Verschlüsselungsalgorithmen und einer verbesserten Authentifizierung“. Die Überarbeitung des Verzeichnissystems soll in Zukunft keine Informationen mehr über den Nutzer preisgeben und somit die möglichen Angriffsvektoren verkleinern. „Wussten Sie beispielsweise, dass im alten Onion-System das Netzwerk Ihre Onions erlernen konnte? Wie auch immer, mit dem neuen Design ist Ihre Onion-Adresse vollständig geheim und nur Ihnen und den Personen bekannt, die sie eingeweiht haben.“
Um die Arbeit der Entwickler zu erleichtern soll das neue Onion-Protokoll einen saubereren und damit besser verständlichen Code bekommen. Außerdem sollen Erweiterungen von externen Entwicklern möglich sein. Nutzer des Tor Projects sollen während der normalen Anwendung keinerlei Unterschiede durch das Update bemerken. Die einzige Änderung die auch Normalnutzern auffallen wird sind die in Zukunft längeren Onion-Site Namen, die auch weiterhin aus zufälligen Zahlen und Buchstaben bestehen.
Das Team rund um Tor ergänzte zum Update noch: „Alles in allem ist das neue System eine dringend benötige Verbesserung, die viele Mängel des alten Systems beseitigt und eine solide Grundlage für die künftige Arbeit schafft“. Die Alpha-Version befindet sich aktuell in einem öffentlichen Test. Interessierte Nutzer sind eingeladen die Software ausgiebig zu testen und Feedback an die Entwickler zu geben.
Weitere Neuerungen sind die Möglichkeit Offline-Service-Keys zu generieren und die verbesserte Client-Authentifizierung. Das Tor Project soll in Zukunft neue Technologien, darunter die Blockchain, künstliche Intelligenz und Virtual Reality unterstützen.
Die Entwickler gaben an, dass das alte System schrittweise ersetzt werden soll. Einen konkreten Zeitplan dafür gibt es aber noch nicht. „Tatsache ist, dass das alte System für einige Zeit das voreingestellte System bleiben wird, während die Nutzer auf das neue System umsteigen und wir Fehler beseitigen und neue Funktionen entwickeln.“ Mit der kompletten Abschaltung der aktuellen Tor Umgebung ist jedoch erst in einigen Jahren zu rechnen. Die beiden Generationen werden also vorerst parallel existieren.