von Robert Klatt •
Intel hat neue Pentium Silver Prozessoren mit Atom-Architektur vorgestellt. Überarbeitete CPU-Kerne und eine schnellere Grafikeinheit sorgen für mehr Leistung.
Die neue Grafikeinheit dient vor allen der Anbindung moderner Display-Schnittstellen. Außerdem hat Intel in den Prozessor einen Gigabit-WLAN-Chip integriert. Insgesamt hat Intel sechs neue Pentium- und Celeron-Prozessoren vorgestellt. Intern wird das System-on-a-Chip unter dem Codenamen Gemini Lake geführt. Die Desktop-Modelle tragen die Bezeichnung J und die Notebook-Modelle die Bezeichnung N. Die Prozessoren der Gemini Lake Generation folgen auf die Vorgängergeneration Apollo-Lake. Die Neuerscheinungen für den Desktop sind der Pentium Silver J5005, der Celeron J4105 und der Celeron J4005. Notebooks können ab jetzt mit den Prozessoren Pentium Silver N5000, Celeron N4100 und dem Celeron N4000 ausgestattet werden.
Intel setzt auf die Goldmont Plus (GLM+) CPU-Architektur. Das neue Frontend kann nun statt drei Befehlen pro Takt vier Befehle verarbeiten. Auch der L2-Cache ist mit vier statt vorher zwei MByte nun doppelt so groß und gleichzeitig die letzte Pufferstufe. Die maximalen vier Kerne haben durch die Neuerungen etwa 10 bis maximal 15 Prozent mehr Leistung. Der weiterhin per 128-Bit-Interface angebundene Arbeitsspeicher wurde nicht verändert. Es kann entweder DDR4 oder verlötetet LPDDR4-2400 verwendet werden.
Die Gen9LP Grafikeinheit ist eine Low-Power-Variante aus dem teureren Kaby Lake Prozessoren, die Intel schon länger einsetzt. Die Grafikeinheit kann mit ihren 18 Shader-Blöcken (Execution Units) H.265 Videos sowie VP9 in 10 Bit Farbtiefe decodieren und encodieren. Der Display-Controller der Generation 10 unterstützt erstmals nativ HDMI 2.0. Ein Konverter-Chip wird also nicht mehr benötigt. Intel bezeichnet die iGPU als UHD Graphics 605/600. 4K-UHD Videos können in 60 Hz wiedergegeben werden. Ebenfalls neu ist das Local Adaptive Contrast Enhancement (LACE). Intel möchte so das Problem von blendenden Licht bei Notebook-Bildschirmen verringern.
Auch die restliche Ausstattung ist für einen CPU der Einsteigerklasse gut. Es gibt zwei Sata-6-GBit/s-Ports und statt einem UFS (Universal Flash Storage) einen eMMC 5.1 (Embedded Multimedia Card). Außerdem sind mehrere USB-3.0 und 2.0-Anschlüsse und ein paar PCIe-Gen2-Lanes vorhanden. Integriert in den Chip ist MAC-Teil von ac-2x2-WLAN (160 MHz), der mit einem AC-9560-Kärtchen für 1.733 MBit/s Übertragungsgeschwindigkeit reicht.
Intel stellt das eigentliche System-on-a-Chip selbst her. Eingesetzt wird ein 14-nm-FinFet-Verfahren. Die J-Serie hat laut Intel eine thermische Verlustleistung von maximal zehn Watt, die N-Modelle sind mit sechs Watt etwas sparsamer. Im Vergleich zum vier Jahre alten Pentium J2900 soll der neue Pentium Silver J5005 im Sysmark 2014 SE eine rund zwei Drittel bessere Leistung schaffen.