von Robert Klatt •
Die infizierten Router werden zum Versand von Spam genutzt. Eine Liste der betroffenen Router und Schutzmöglichkeiten hat Netlab veröffentlicht.
Die teilweise eklatanten Sicherheitslücken und die schlechte Versorgung mit Updates sorgt seit längerem immer wieder für neue schnell wachsende Botnetze. Das kürzlich entdeckte 'BCMUPnP_Hunter' Botnetz nutzt eine UPnP Sicherheitslücke aus, die obwohl sie bereits vor fünf Jahren entdeckt und gemeldet wurde noch heute in zahlreichen Routern besteht. Inzwischen umfasst das Botnetz rund 100.000 Router, die vor allen bei Heimanwendern und kleineren Büros stehen.
Der Sicherheitsbericht aus dem Jahr 2013 mit dem Titel „Broadcom UPnP Remote Preauth Root Code Execution“ erklärt, dass die Sicherheitslücke in Router von Zyxel, Asus, Broadcom, TP-Link, US Robotics, Cisco, D-Link und Netgear gefunden wurde. Ausgenutzt wird ein Fehler bei der Verwendung des Universal-Plug-and-Play-Protokolls (UPnP) in dem Chipsatz der Router, der von Broadcom hergestellt wurde. Das Sicherheitsunternehmen Netlab hat inzwischen 116 Router-Modelle entdeckt, die vom Botnetz infiziert wurden. Da es sich dabei fast nur um inzwischen stark veraltete Modelle handelt ist nicht damit zu rechnen, dass die Hersteller noch Sicherheitsupdates für die Lücke bereitstellen.
Sobald das Botnetz einen neuen Router infiziert hat nutzen ihn die Hintermänner zum Versand von E-Mails. Dazu verbindet sich der Router mit verschiedenen Freemail-Anbietern wie Yahoo! Mail, Hotmail und Outlook, von denen dann über eine Vielzahl von Accounts Spam verschickt wird.
Netlab hat inzwischen eine Liste veröffentlicht, die alle Router aufführt auf denen eine Infektion durch das Botnetz nachgewiesen wurde. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass noch weitere Router von der Sicherheitslücke betroffen sind. Besitzer der folgenden Router sollten überprüfen ob es ein Sicherheitsupdate des Herstellers gibt. Alternativ kann auch UPnP deaktiviert werden, um eine Infektion durch das Botnetz zu verhindern.