von Robert Klatt •
Der neue SoC bietet eine deutlich höhere Leistung. Er soll in der EU-Version des Galaxy S10 verbaut werden.
Das neue Samsung Galaxy S10 wird erst in kommenden Jahr auf den Markt kommen. Details zum ebenfalls neu entwickelten Exynos 9820 SoC wurden jedoch bereits jetzt veröffentlicht. Der 8 Nanometer Chip wird von Samsung gefertigt. Er beinhaltet die vierte Generation des Samsung Prozessors, eine schneller GPU sowie Support für 8K-Videos und eine Neural Processing Unit (NPU) für künstliche Intelligenz (KI).
Das aktuelle Exynos 9810 SoC wird von Samsung noch im 10 Nanometer Verfahren gefertigt. Die geringere Strukturbreite von 8 Nanometer soll laut Samsung den Stromverbrauch um rund 10 Prozent reduzieren. Die ebenfalls von Samsung angekündigt 7 Nanometer Fertigung wird beim Exynos 9820 noch nicht eingesetzt, da vermutlich noch nicht genügend Kapazitäten für die Massenproduktion bestehen.
Beim Exynos 9820 kommen insgesamt acht Kerne zum Einsatz, die sich aus zwei Exynos M4, zwei zwei ARM Cortex-A75 und vier ARM Cortex-A55 zusammensetzen. Laut der Samsung Produktseite arbeiten die Kerne in einem Drei-Cluster-Aufbau zusammen.
Genaue Taktraten hat das südkoreanische Unternehmen noch nicht veröffentlicht. Die Multi-Core-Leistung soll jedoch um 15 Prozent höher seien als beim Vorgänger. Gleichzeitig soll die Energieeffizienz des Exynos M4 gegenüber dem Exynos M3 um 40 Prozent gestiegen seien.
Die GPU wird weiterhin von ARM bezogen. Die Mali-G76 MP12 Grafikeinheit soll im Vergleich zur vorher verbauten Mali-G72 MP18 eine rund 40 Prozent höhere Leistung bei 35 Prozent geringerem Energieverbrauch haben. Die maximal unterstützte Displayauflösung liegt bei 3.840 × 2.400 oder 4.096 × 2.160.
Samsung verbaut beim Exynos 9820 erstmals eine Neural Processing Unit (NPU), um KI-Aufgaben schneller lokal auf dem Smartphone zu berechnen anstatt diese in die Cloud auszulagern. Laut Samsung soll die NPU besonders im Bereich Fotos sowie bei der Darstellung von VR- und AR-Inhalten eingesetzt werden. Im Vergleich zur Berechnung per CPU und GPU soll die NPU bei diesen speziellen Aufgaben bis zu sieben Mal schneller arbeiten.
Außerdem unterstützt der neue Bildprozessor (ISP) nun Videoaufnahmen mit 8K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde. Ultra HD Aufnahmen können sogar mit 150 FPS angefertigt werden.
5G-Verbindungen unterstützt der neue SoC noch nicht. Dafür wurde aber ein deutlich schnelleres LTE-Modum verbaut, das maximal 2 Gbit/s im Download und 316 Mbit/s im Upload ermöglicht.