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Spionagevorwürfe - Kaspersky baut neues Rechenzentrum in der Schweiz
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Fertigstellung bis 2020

Spionagevorwürfe - Kaspersky baut neues Rechenzentrum in der Schweiz

von Robert Klatt •

Aufgrund von Spionagevorwürfen ist Kaspersky seit Monaten in Behörden der USA verboten. Ein neues Rechenzentrum in der Schweiz soll diese entkräftigen.


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Kaspersky steht seit einigen Monaten in der Kritik zahlreicher westlicher Staaten, die dem Sicherheitsunternehmen vorwerfen für die russische Regierung zu arbeiten und Daten an diese weiterzugeben. Der Einsatz de Software ist aus diesem Grund unteranderem in einigen US-Behörden durch die dortige Regierung untersagt worden. Aus diesem Grund hat Kaspersky nun angekündigt neben dem bisherigen Rechenzentrum in Russland ein weiteres Rechenzentrum in der Schweiz zu betreiben. Der Sicherheitsanbieter möchte so Zweifel westlicher Regierungen beseitigen, die vermuten das Kaspersky sie und andere Kunden ausspioniert.

Der Aufbau des neuen Rechenzentrums soll laut unbestätigten Quellen bereits in der kommenden Woche beginnen. Bis zur Inbetriebnahme dauert es aber noch bis Anfang 2020. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte die Quelle, dass „Eugene verärgert ist. Er würde das Geld lieber für andere Dinge ausgeben. Aber er weiß, dass das notwendig ist.“ Eugene Kaspersky, CEO von Kaspersky-Lab hat die Pläne für das neue Rechenzentrum genehmigt.

Analyse von Daten aus der EU & der USA

Das neue Rechenzentrum soll hauptsächlich dazu dienen, verdächtig eingestufte Daten von Kunden aus den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union zu analysieren. Aktuell geschieht dies in einem Rechenzentrum in Moskau. In Zukunft wäre Moskau nur noch für die manuelle Überprüfung zuständig, die bei rund 0,4 Prozent aller übermittelten verdächtigen Daten nach der automatischen Prüfung in der Schweiz erforderlich wäre.

Um das Vertrauen des Westens wieder zu gewinnen sollen ausländische Regierungen das Rechenzentrum in der Schweiz besuchen und überprüfen können. Außerdem soll es regelmäßig durch eine neutrale Drittinstanz überwacht werden, die garantiert, dass keine Spionage erfolgt. Die Erstellung des Programmcodes soll ebenfalls von Moskau in die Schweiz verlagert werden.

Laut dem Bericht von Reuters vermuten westliche Geheimdienste, dass der russischen Geheimdienst FSB die Management-Entscheidungen von Kaspersky zu ihren Gunsten beeinflussen kann. Der Antivirenhersteller selbst bestreitet diese Vorwürfe stets. Ein Vorfall aus dem Jahr 2014, der aber erst kürzlich öffentlich wurde, bestärkt diesen Verdacht weiter. Ein NSA-Mitarbeiter hatte ohne Erlaubnis geheime Dokumente auf seinem privaten Computer gespeichert, die dann von der Kaspersky Antivirensoftware als verdächtig eingestuft und an die Server in Moskau transferiert wurden. Die Daten enthielten unteranderem ein Exploit der Equation Group, die für die NSA feindliche Systeme angreift.

Kaspersky erklärte 2017, dass das Unternehmen die NSA-Daten umgehend gelöscht hat, nachdem bekannt wurde aus welchen Quellen sie stammen. Außerdem soll sich laut Kaspersky auf dem privaten Rechner des NSA-Mitarbeiters weitere Malware befunden haben, über die die geheimen Dateien an Dritte gelangt sein könnten. Kaspersky selbst verneint in ihrem Untersuchungsbereich die Verbreitung des Exploits, erklärte aber nicht wie es in die Öffentlichkeit gelangt ist.

Nun ist abzuwarten, ob ein Rechenzentrum in der Schweiz ausreicht um die Verbote von Kaspersky wieder rückgängig zu machen. Aktuell ist die Nutzung der Software in einigen Behörden der USA, Litauen und Großbritannien verboten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik erklärte im vergangenen November, dass kein Grund für ein Verbot der Software besteht.

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