von Robert Klatt •
Auch iPhone Nutzer sind vor dem genauen Tracking ihres Standorts nicht sicher. Einige Einstellungen machen es den Werbefirmen jedoch deutlich schwerer.
Werbenetzwerke sind auf möglichst umfassende Informationen über Nutzer von Apps und Webseiten angewiesen, um so personalisierte Werbung ausspielen zu können. In den letzten Wochen wurde bekannt, dass dafür auch genaue Standortdaten von Android-Nutzern verwendet wurden, die teilweise mehrere hundertmal pro Tag übertragen werden. Nun hat Sicherheitsforscher Will Strafach eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass auch iOS-Nutzer nicht vor Tracking sicher sind.
Wie Strafach feststellte, zeichnen einige populäre iPhone-Apps den Standort ihrer Nutzer permanent auf. Die gesammelten GPS-Koordinaten werden mit weiteren Informationen des Nutzers dann konstant an Werbenetzwerke übermittelt. Ein Großteil der auffälligen Apps informiert die Nutzer nicht darüber, dass ihre Standortdaten weitergegeben oder verkauft werden. In den Datenschutzbestimmungen gibt es oft nur einen kleinen Hinweis darauf, dass die Standortdaten erhoben werden, konkrete Gründe dafür werden jedoch fast nie genannt.
Die Entwicklerrichtlinien sehen eigentlich vor, dass nur Apps die eine plausible Begründung haben Zugriff auf den Ortungsdienst der iPhones erhalten. Dies sind beispielsweise Routenplaner oder Wetterapps. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass auch Apps die für ihre eigentliche Funktion den Standort nicht benötigen in vielen Fällen auf die Daten zugreifen konnten.
Die übermittelten Daten enthalten laut Strafach den Standort, WLAN-Netzwerke inklusive MAC-Adresse und Bluetooth-Beacons. Teilweise werden auch zusätzliche GPS-Daten wie die Höhe und die Geschwindigkeit des Nutzers erfasst. Dafür werden neben den GPS-Daten auch zusätzliche Sensoren des Smartphones genutzt. Übertragen werden auch der Akkustatus, das verwendete Mobilfunknetz und die genauen Zeitangaben wann ein Ort betreten und wieder verlassen wurde.
Laut einem Bericht des Magazins Forbes sehen die Anbieter der Apps das Tracking und den Verkauf der Daten nicht als problematisch an. Ihrer Ansicht nach reicht der Hinweis in der Datenschutzerklärung aus, um den Eingriff in die Privatsphäre der Nutzer zu rechtfertigen.
Laut Strafach sollten Nutzern allen Apps den Zugriff die Ortsfreigabe verweigern, wenn die Apps in der Abfrage auf die Datenschutzbestimmungen verlinken. Außerdem kann die Option "Kein Ad-Tracking" in den Datenschutzeinstellungen unter Werbung aktiviert werden (Schalter auf grün), um das Tracking zu erschweren. Um es den Werbenetzwerken zusätzlich zu erschweren sollten außerdem Bluetooth deaktiviert werden, wenn es nicht benötigt wird.