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US-Firma Nectome plant tödliches Gehirn-Backup in der Cloud
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US-Firma Nectome plant tödliches Gehirn-Backup in der Cloud

von Robert Klatt •

Ein US-Startup verspricht Gehirne konservieren und im Computer simulieren zu können. Kunden müssen sich dafür allerdings töten lassen.


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Der in den USA beheimatete Startup Incubator Y Combinator (YC) hat in der Vergangenheit schon eine Menge „schräger“ Geschäftsideen unterstützt. Die Pläne der jungen Firma Nectome sind aber selber für YC etwas Außergewöhnliches. In den kommenden Jahren möchte das Start-up eine Dienstleistung anbieten, die es erlaubt Gehirne so zu archivieren, dass sie wenn es in der Zukunft durch technische Neuentwicklungen möglich ist auf einem Computer simuliert werden können. Finanziert wird das Projekt durch Investorengelder in Höhe von einer Million Dollar sowie Forschungsgelder der US-Regierung in ähnlicher Höhe. An der Entwicklung war unteranderem Edward Boyden tätig, der als Spitzenforscher der Neurowissenschaften gilt.

Gehirnbackup nur nach Tod des Spenders

Leider gibt es an der ganzen Sache jedoch noch einen großen Haken. Gehirne von lebenden Personen können von Nectome nämlich nicht gesichert werden. Robert McIntyre der Geschäftsführer der Startups erklärte, dass die Nectome-Prozedur nur dann korrekt angewendet werden kann, wenn das Gehirn noch ganz frisch ist. Menschen die ihr Gehirn speichern möchten, müssen sich daher einem Prozess unterziehen, der zwangsweise mit ihrem Tod endet. Kunden die an unheilbaren Krankheiten leiden, sollen nachdem Plan des Unternehmens an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Danach soll ihnen während sie noch am Leben sind unter Vollnarkose ein Cocktail aus Einbalsamierungschemikalien durch die Halsschlagader verabreicht werden.

End-of-Life-Option Gesetz

Laut zwei Anwälten die für das Startup arbeiten ist das Angebot aufgrund des End-of-Life-Option Gesetz das in Kalifornien gilt legal. Das Gesetzt sieht vor, dass Ärzten todkranken Patienten beim Selbstmord assistieren dürfen.

Ein erster Testlauf mit einer bereits toten Person wurde im Februar durchgeführt. Das Gehirn der älteren Frau wurde circa zweieinhalb Stunden nach ihrem Versterben konserviert. Bezogen wurde der tote Körper über das Unternehmen Aeternitas, das es Personen ermöglicht ihren Körper zu wissenschaftlichen Zwecken zu spenden. Der gesamte Prozess benötigte etwa sechs Stunden. Obwohl das Ergebnis dadurch, dass die Frau bereits mehrere Stunden tot war nicht perfekt ausfällt, handelt es sich trotzdem um das am besten konservierte Gehirn aller Zeiten. Im nächsten Schritt möchte die Firma nun einen Testlauf mit einer lebenden Person durchführen. Dazu sind sie aktuell auf der Suche nach einer todkranken Person, die Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte.

Warteliste ist bereits gefüllt

Obwohl das Produkt "zu 100 Prozent tödlich" ist gibt es bereits eine gut gefüllte Warteliste. Den stolzen Preis von 10.000 Dollar haben bereits 25 Menschen bezahlt, deren Gehirn nun im Falle einer tödlichen Erkrankung von Nectome gespeichert werden soll. Dazu gehört unteranderem Sam Altman. Altman ist einer der bekanntesten Investoren der US-Startup-Szene und Mitbegründer von Y Combinator. In einem Interview mit Technology Review erklärte er, dass er sich "ziemlich sicher ist, dass der Geist noch in seiner Lebenszeit digitalisiert wird.“ Er sagte, dass "er annimmt dass, das Gehirn in die Cloud hochgeladen wird."

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