von Dennis Lenz •
HTC möchte mit der Vive Focus einen günstigen Einstieg in die virtuelle Realität anbieten. Die Brille kann ohne Computer oder Smartphone genutzt werden und wird nur in China angeboten.
HTC hat in Peking auf seiner Hausmesse Vive Developer Conference die neue Virtual Reality Brille Vive Focus vorgestellt. Das Besondere der HTC Vive Focus ist, dass das Headset ohne externe Hardware in Form eines Computers oder Smartphones auskommt. Die von HTC vorgestellte Version wird nur in China verkauft, ob das Vive Focus auch in Europa auf den Markt kommt ist noch unklar. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass eine modifizierte und wahrscheinlich etwas teurere Version auch für Europa und Nordamerika angekündigt wird.
Das HTC Vive Focus bestimmt die Position des Nutzers per Inside-Out-Tracking, mithilfe integrierter Kameras. Externe Sensoren zur Positionsbestimmung sind nicht nötig. Details zur Hardware hat HTC noch nicht veröffentlicht. Bisher ist nur bekannt, dass die Virtual Reality Brille einen AMOLED-Bildschirm verwendet und über ein Snapdragon-835-Referenzdesign von Qualcomm verfügt, das speziell für den Virtual- und Augmented Reality Einsatz entworfen wurde. Auch das Datum der Markteinführung und der Verkaufspreis wurden von HTC noch nicht veröffentlicht.
Neben der Einführung des HTC Vive Focus gab es auf der Hausmesse noch weitere Neuigkeiten aus dem VR und AR Bereich. Techcrunch.com berichtet, dass ein vor einigen Monaten angekündigtes VR Headset, das auf Googles Daydream-Technologie basieren sollte, doch nicht auf den Markt kommen wird. Diese Nachricht kann als weiterer Hinweis dafür gedeutet werden, dass das Vive Focus auch im Westen auf den Markt kommen wird.
Aktuell befindet sich der noch relativ überschaubare Markt für Virtual- und Augmented Reality Hardware im Umbruch. Die ursprünglich teuren Spitzengeräte Oculus Rift und HTC Vive wurden deutlich im Preis reduziert, da sie inzwischen als technisch nicht mehr aktuell gelten. Um neue Kunden zu gewinnen und mehr Einsatzmöglichkeiten zu bieten, setzen die Hersteller vermehrt auf Geräte die alleine ohne Computer oder Smartphone arbeiten können. Sie möchten so die Einstiegshürden senken und auch Käuferschichten ansprechen, die nicht über entsprechend gute Computer oder Smartphones verfügen.
Oculus hat als direktes Konkurrenzprodukt zum HTC Vive Focus das Standalone-Headset Oculus Go für Anfang 2018 angekündigt. Im Gegensatz zum HTC Gerät verfügt es jedoch nicht über Inside-Out-Tracking. Der Nachfolger des im März 2016 veröffentlichten Oculus Rift mit dem Namen Santa Cruz richtet sich an anspruchsvolle Heimnutzer und professionelle Anwender. Es verfügt über Inside-Out-Tracking. Ein Erscheinungsdatum wurde noch nicht bekannt gegeben.